Woher kommt iTYPE?
Der Biologe und Wahrnehmungsforscher Dr. Alexander Ribowski wollte gemeinsam mit dem Coach und Therapeuten Frieder Barth einen auf visueller Wahrnehmung basierenden Test entwickeln, der verschiedene Facetten der menschlichen Persönlichkeit widerspiegelt. Dafür legten sie eine Reihe von Items (im Falle von iTYPE sind dies visuelle Elemente, die der Teilnehmer bewerten muss) anhand von theoretischem Fachwissen aus der Gestaltpsychologie, Design- und Werbewirkungsforschung fest.
Zusammen entwickelten sie die erste Version von iTYPE. Diese Vorarbeit wurde zur Grundlage für eine Erfolgsgeschichte. iTYPE wird seither kontinuierlich weiterentwickelt, evaluiert und um immer neue Anwendungsfelder und Einsatzmöglichkeiten ergänzt. Heute stehen vier Stärken-Profiler mit jeweils unterschiedlichem Auswertungsschwerpunkt für verschiedene Zielgruppen und Kontexte zur Verfügung.
Auf welchen wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert iTYPE?
Aktuellste neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass unsere Wahrnehmung und unsere Denkmuster zu mehr als 95 Prozent durch visuelle Reize gesteuert werden. Wir treffen einen Großteil unserer Entscheidungen also nicht bewusst, sondern aufgrund unbewusster Wahrnehmungsprozesse, die in unserem Gehirn ablaufen.
iTYPE berücksichtigt diese Erkenntnisse, verbindet sie mit Prinzipien aus der Gestaltpsychologie und der kognitiven Psychologie und macht so unbewusste Wahrnehmungsprozesse sichtbar. Zusammen mit der Forschungsarbeit von Prof. Dr. Julius Kuhl, Motivationsforscher an der Universität Osnabrück, bilden diese Erkenntnisse einen fundierten neurowissenschaftlichen Erklärungsansatz und damit die Grundlage zur Beschreibung der iTYPE-Typenprofile.
Hier findest Du weiterführende Informationen zum wissenschaftlichen Hintergrund von iTYPE:
Messverfahren, Amplituden und Auswertung
Wie die Welt im Kopf entsteht
Täglich werden wir mit Millionen visueller Reize konfrontiert. Eine Flut von Linien, Formen und Farben kommt auf uns zu, um uns herum sehen wir ständig unterschiedliche Objekte: Möbel, Computer, Autos, Häuser, Maschinen. Uns umgeben Menschen in verschiedenartiger Kleidung und jeder von ihnen hat einen anderen Gesichtsausdruck. Doch trotz des ständigen raschen Wechsels von Linien, Formen und Farben leiden wir meist keinesfalls an Reizüberflutung. In seiner langen Evolution hat der Mensch dagegen nämlich einen Schutzmechanismus entwickelt, den man selektive Wahrnehmung nennt. Es ist die Fähigkeit, nur einige Objekte der Umwelt wahrzunehmen und die meisten anderen auszublenden. Selektive Wahrnehmung verdankt der Mensch der großartigen Fähigkeit seines Gehirns, Muster zu erkennen. Unser Gehirn ist stets auf der Suche nach visuellen Mustern, damit neue Informationen in bereits vorhandene besser eingeordnet werden können. Diese These kann man mit einem einfachen Beispiel illustrieren.
Die meisten Betrachter werden in dieser Abbildung eher ein Gesicht erkennen als eine Anordnung von vier Kreisen.
Mit der Fähigkeit visueller Wahrnehmung, Strukturen und Ordnungsprinzipien auf einen Blick zu erkennen, befassten sich Vertreter der Gestaltpsychologie. Sie haben sogenannte Gestaltgesetze formuliert, die sich mit der Art des Zusammenschlusses von erlebten Teilen zu einer erlebten Ganzheit befassen. Klingt kompliziert, ist es aber eigentlich nicht. Hier einige Beispiele für Gestaltfaktoren:
Das Gesetz der Nähe
Elemente mit geringeren Abständen zueinander werden als zusammengehörig wahrgenommen. Die meisten Betrachter sehen in dieser Abbildung vier Säulen anstatt acht Linien.
Das Gesetz der Ähnlichkeit
Einander ähnliche Elemente werden eher als zusammengehörig wahrgenommen als einander unähnliche. Die meisten Betrachter sehen in dieser Abbildung fünf aus schwarzen und gelben Linien bestehende Paare, die als Einheiten gesehen werden.
Das Gesetz der Kontinuität
Elemente, die eine Fortsetzung vorangehender Elemente zu sein scheinen, werden als zusammengehörig wahrgenommen. Die meisten Betrachter sehen in dieser Abbildung zwei Linien, die sich überschneiden, und nicht V‑förmige Figuren, die sich im Scheitelpunkt berühren.
Falls zwei Gestaltgesetze gleichzeitig zur Anwendung kommen, wirkt eines von beiden stärker. So kommt im folgenden Beispiel das Gesetz der Ähnlichkeit stärker als das Gesetz der Kontinuität zum Ausdruck:
Die meisten Betrachter sehen in dieser Abbildung eher zwei abgeknickte Linien, die sich im Scheitelpunkt berühren, als zwei Linien, die sich überschneiden.
Aufgrund der modernen Forschungsergebnisse in der Wahrnehmungspsychologie sind viele Wissenschaftler zur begründeten Ansicht gekommen, dass das menschliche Gehirn die visuellen Reize, die ihm über Netzhaut und Sehnerv übermittelt werden, nicht passiv »eins zu eins« übernimmt, sondern dass es die ankommenden Informationen filtert, sortiert, gewichtet und steuert. Und bei jedem Menschen sind diese visuellen Konstrukte individuell und sind autonome Strukturen, die nur bedingt Rückschlüsse auf die »Wirklichkeit« zulassen.
Der Ansatz des iTYPE
Die meisten Persönlichkeitstests bestehen aus einem mehr oder weniger umfangreichen Fragenkatalog. Anhand der Antworten, die im Wesentlichen auf Selbsteinschätzung beruhen, wird der Persönlichkeitstyp ermittelt. Natürlich wird niemand, der ernsthaft an einem Ergebnis interessiert ist, sich eine andere Persönlichkeit »andichten« wollen. Da man jedoch schnell erkennt, auf welche Neigungen die jeweiligen Fragen abzielen, kann es durchaus passieren, dass man die Testfragen bezogen auf sein eigenes Wunschbild beantwortet und dadurch das Testergebnis verfälscht.
Und genau hier schlägt die erste große Stunde für iTYPE und sein besonderes Testverfahren, das genau diese Wahrnehmungs- und Verzerrungsphänomene verhindert.
Denn iTYPE verschmelzt wissenschaftliche Erkenntnisse auf bisher zwei weit auseinander liegenden psychologischen Gebieten: der Gestaltpsychologie und der Theorie der psychologischen Typen von Carl Gustav Jung. Der Ansatz, ausschließlich visuell zu prüfen und die Gestaltgesetze in der Messmethode zu berücksichtigen, ist in den Test mit eingeflossen. Es gibt bei iTYPE keine »richtigen« oder »falschen« Antworten, es gibt nur individuelle Unterschiede in der Wahrnehmung, welche durch die Persönlichkeit des Menschen geprägt sind. Linien, Formen, Muster, Strukturen und Farben werden von verschiedenen Betrachtern durch ihre Persönlichkeit bedingt unterschiedlich interpretiert. Das macht den Test praktisch unverfälschbar. Ergänzend zum visuellen Frageformat werden aus den Testergebnissen Rückschüsse auf die Persönlichkeit geschlossen. Die Messmethode nutzt demnach Erkenntnisse der Gestaltpsychologie, während die gemessene Typologie, also die Beschreibung der Persönlichkeitstypen, auf der Typenlehre C.G. Jungs basiert und durch neuro-wissenschaftliche Ansätze der Hirnforschung weiter ergänzt wurde.
Der Ansatz, der iTYPE zugrunde liegt, ist wissenschaftlich fundiert und geprüft. Das Testverfahren wurde in zahlreichen Studien validiert und in Vergleichsbefragungen mit anderen etablierten Persönlichkeitstests – darunter MBTI, KTI, CPI, NEO-FFI und andere – bestätigt.
Bilder statt Worte
Statt mit Worten wird beim iTYPE ausschließlich mit Bildern und Symbolen gearbeitet. Er ist eine Art visueller Fragebogen, der ganz ohne Sprache auskommt und dessen Abbildungen sich auf unterschiedliche Weise erfassen und deuten lassen. Bei iTYPE werden also weder Erfahrungen noch Meinungen verbalisiert. Stattdessen hat dank der Symbolsprache auch das Unbewusste »ein Bildchen mitzureden«. So werden auf geradezu spielerische Weise und mit großer Treffsicherheit Vorlieben und Neigungen ermittelt, ohne dass konkrete Themen angesprochen werden.